Der SV Curslack-Neuengamme hat im Januar eine Lauf-Challenge veranstaltet. Pro gelaufenen Kilometer wurden 12 Cent zugunsten des Vereins Talita Kum, ein Alten- und Pflegeheim, gespendet. Es kamen stolze 8950 (!) KM zusammen. Wir sind stolz eine Vielzahl an Kilometer beigesteuert zu haben. Nina Castells, 8. Kyu (DKV) belegt mit 357,4 KM einen sensationellen 2. Platz in der Gesamtwertung der Einzelläufer! Unsere Nina läuft, neben dem Training im Dojo, leidenschaftlich gerne und hat schon einige Marathons und 100 KM-Märsche erfolgreich “gefinisht”. Nina erzählt uns, was sie motiviert.

357 Kilometer! Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung! Was bedeutet das Laufen für Dich und wie hilft Dir das beim Karate?

Das Laufen ist für mich Freiheit, eine Auszeit vom Alltag und ich lerne sehr viel über meine körperlichen und mentalen Grenzen. Die Grundlagenausdauer und das Verlassen der Comfort-Zone helfen mir auch beim Training im Dojo. Bei Übungen wird unter anderem Durchhaltevermögen abverlangt, ähnlich wie bei einem langen Lauf.

„Es ist nie zu spät. […] Ich mache vieles nach Gefühl.”

— Nina

Wie sieht allgemein Dein Sportprogramm aus?

Es ist nie zu spät. Durch Karate hat sich meine Rumpfstabilität deutlich verbessert. Ich laufe aufrechter und bin schneller geworden.
Ich habe kein spezielles Sportprogramm, sondern mache vieles nach Gefühl. Ich jogge alle zwei Tage, so zirka 10 km. An den anderen Tagen mache ich, von YouTube inspiriert und in meiner Arbeit als Krankenschwester besonders wichtig, Bauchmuskeltraining, Rückenübungen und Armtraining mit Gewichten.

Wenn eine Prüfung ansteht, dann üben wir zusätzlich Kata (“Formenlauf” im Karate) und Kihon (Grundschultechniken) Wir bewegen uns oft an der frischen Luft oder machen Übungen am Sandsack. Natürlich gibt es auch Tage, an denen ich pausiere!

Es gibt sportlich demotivierte Menschen. Hast Du Tipps? Was motiviert Dich?


In der Coronazeit helfen mir virtuelle Challenges, die Zeit so gut es geht zu überbrücken. Davon gibt es eine Vielzahl im Internet und in unserem Verein. Außerdem haben meine Kinder und ich unsere eigenen Challenges erfunden, beispielsweise unsere Spagat- oder Plank-Challenge. Wir messen uns miteinander, das spornt an. Und mir hilft der Gedanke daran, dass wenn es wieder normal losgeht wir nicht bei Null anfangen, also geben wir weiterhin Gas!

Dein Sohn Lennart (9 Jahre, 6. Kyu/ Grüngurt) ist ambitionierter Wettkämpfer. Beeinflusst Dich das auch sportlich?


Bei Kindern sehen alle Karate-Techniken sehr einfach aus! Es steckt aber sehr viel Training dahinter. Ich kannte vorher nur die Perspektive als Mutter. Selbst aktiv zu sein, zeigt eine weitere Perspektive. Ich befasse mich mehr mit den Bewegungsabläufen und Techniken und nehme einige Übungen mit in mein tägliches Sportprogramm. Den positiven Effekt merke ich besonders beim Laufen.

Was sind Deine nächsten sportlichen Ziele?

Sportliche Ziele sind wichtig. Als nächstes gehe ich den 7. Kyu (Orangegurt) im Karate an. Leider wurde der Hamburg-Marathon wieder verschoben, sodass ich wohl im April den 100 km Megamarsch angehen werde, wenn dieser stattfinden kann.